Mittwoch, 18. Mai 2016

Einzimmer Küche Bar - BÄM!

Ach Gottchen ist das lange her, seit ich meinen letzten Post veröffentlicht habe - knapp ein Jahr schon! Leute, es ist viel passiert, aber die Zeichen stehen gut, dass ich ab sofort wieder regelmäßig Nürnbergs schönste Orte, besonderste Events und leckerste Lokalitäten vorstellen werde. Und mit Letzterem geht's los, denn unsere hübsche Stadt an der Pegnitz ist seit einigen Wochen um ein ganz wunderbares Restaurant reicher, in dem jeder mal gewesen sein sollte; gern auch häufiger: 

Fast könnte man am Einzimmer Küche Bar vorbeilaufen - wäre aber schade....
Das Einzimmer Küche Bar liegt ums Eck des Spielzeugmuseums in der Innenstadt. Von außen kommt es (noch) recht unscheinbar daher. Ist man aber erstmal drinnen, möchte man sofort bleiben: Minimalistisch-Skandinavisch-Modern irgendwie so würde ich den Einrichtungsstil des Etablissements von Tim Kohler beschreiben. 
So schaut's aus.
 Viel Holz, viel Beton und dazwischen ein bisschen Grünzeug. Alles, was man als Gast so zum Glücklichsein braucht.

Sehr vorbildlich nach allen Regeln aktueller Trends eingerichtet. Die Schöner-Wohnen-Redaktion wäre stolz.


Nein, nicht ganz alles, denn ein bisschen gutes Essen gehört ja auch dazu und genau das bekommt man hier. Auf der Website des Restaurants heißt es schon:
"Freut euch auf junge unkonventionelle Küche in einem stetig wechselnden Speiseangebot. Wir verarbeiten hochwertige regionale Produkte zu spannenden Kombinationen in bis zu 4-Gänge-Menüs. Aber egal wie viele Gänge Ihr wollt, wir portionieren so, dass Ihr satt werdet."
Einfach und schön. Einfach schön!

Ja, ja, ja. Wollen wir und bekommen wir da. Absolut! Denn so gut wie hier habe ich tatsächlich schon lange nicht mehr gegessen. Die Küche ist jung, modern und wirklich kreativ. Endlich verstehe ich das Wort "Geschmackexplosion", von dem die echten Gourmets immer reden. Ständig entwickelt sich eine neue Nuance im Mund und man wird mit dem Genießen gar nicht mehr fertig.
Unser Menü - sowohl das mit Flesich als auch die vegetarische Version waren eine Wucht

Übrigens ist nicht nur das Essen, sondern auch dessen Komposition eher ungewöhnlich: So sucht man sich im Einzimmer Küche Bar nämlich immer ein Menü aus (mit Fleisch oder alternativ vegetarisch) und bestimmt lediglich die Anzahl der Gänge selbst: Ein kleines drei Gänge-Menü liegt zwischen 31 bis 38 Euro, ein großes (vier Gänge) bei 45 bis 53 Euro und ein ganz großes, also fünf Gänge, ist für 54 bis 60 Euro zu haben. Preis passt zum Geschmack. Die Zutaten sind ausgesucht und das kostet eben mal einen Euro mehr.
Für unser Fleisch folgen wir deshalb dem Motto »Lieber klein und gut, als groß und billig« und legen die Schwerpunkte in unseren Gerichten auf eine vegetarische Küche, wie man sie in Nürnberg noch nicht kennt.
Klasse Konzept - nicht nur, weil ich Vegetarieren bin, sondern weil es dem Zeitgeist entspricht und modern ist. Fleisch und Gemüse kommen aus der Region. Nix Neues, aber trotzdem gut. 


Brot ist selbstgebacken. Keine große Überraschung

Spargel, Erbse und Mandarine. Kommt man von selbst gar nicht drauf, was für ein gutes Trio das ist

Allen Linsenhassern sei gesagt: Ihr verpasst da was. Hier erlebt die Hülsenfrucht ein ultimativ schickes Revival

Das Fleisch war wohl auch der Hammer und mega zart

Dazu kommt natürlich noch lecker Wein, Bier oder was auch immer man sich denn so wünscht, denn nicht umsonst heißt das Ding Einzimmer, Küche BAR! 

Nur Bar(es) ist wahr(es)
Chefkoch Tim hat jahrelange Erfahrungen in Sterneküchen und gehobenen Restaurants gesammelt, um jetzt schon, mit Mitte 20, selbstbewusst sein eigenes kommerzielles Esszimmer zu eröffnen. Abends steht ihm Koch und Freund Patrick Diessner in der gläsernen Show-Küche zur Seite. Auch er hat bei Koch-Größen wie Tim Mälzer gearbeitet - und einiges mitgenommen. 

Das Speisezimmer ist klein aber fein. Dadurch stimmt die Atmosphäre

Ganz ehrlich: Kürzlich habe ich mir ein 7-Gänge-Menü in einem Sterne-Restaurant gegönnt. Wesentlich teurer dafür aber auch weniger "geschmackexplosiv" war das. Auch wenn die dort eher traditionelle Küche bereits mit Michellin-Sternen ausgezeichnet wurde, empfanden wir das Gourmet-Erlebnis im Einzimmer Küche Bar als viel besonderer und ganz einfach: besser. 


Kontakt:

Einzimmer Küche Bar Schustergasse 10
90403 Nürnberg
0911 664 638 75

hej@einzimmerkuechebar.de
Öffnungszeiten:

Restaurant
Dienstag bis Samstag  
11:30 - 14:00
18:00 - 22:00

Bar
Donnerstag bis Samstag
ab 22:00


Sonntag, 29. März 2015

Herr Lenz - Ein pures Vergnügen

Essen ohne Schnörkel - nicht mehr und nicht weniger erwartet einen bei einem Besuch des "neuen" Herrn Lenz in der alten Planungskneipe im Herzen Gostenhofs.
Purismus ist was Schönes, wenn alles ineinander greift.

Das Restaurant hatte in der Pirckheimerstraße schon eine lange Tradition und einen richtig guten Ruf. Schön, dass es jetzt ganz einfach im Bermuda-Dreieck zwischen Mops, Willich und Palais Schaumburg zu finden ist.
Die Couch steht am Ende des Raumes und animiert zu lässigen Weinabenden mit Freunden.
Unprätentiös ist das Ambiente auch nach dem Umzug geblieben: Eine hübsche graue Holz-Theke, kleine Väschen mit rustikalen Blümchen und ein altes Sofa, das auf einer kleinen Bühne am Ende des Raumes thront. Das Mobiliar ist hell und lädt zum stundenlangen Sitzen ein, denn nicht nur das köstliche Essen, sondern auch die feine Weinkarte sind einen Besuch wert.
Die Karte ist überschaubar. Dafür ist das, was drauf steht, alles lecker und gekonnt gemacht.


Zur jungen und kreativen Standard-Karte (die Karotten-Ingwer-Suppe sollte unbedingt gelöffelt werden) kommt eine nette kleine Wochenkarte hinzu, die mit einem guten Mix aus mediterranen und deutschen Speisen begeistert. Vieles davon wird extra als bio gekennzeichnet - aus der Region sind alle Speisen und Zutaten. 
Könnte eine gute fränkische Kneipe sein, nur eben modern und mit dem gewissen Bullerbü-Touch.


Vor dem Hauptgang gibts erstmal ein paar Scheibchen selbstgebackenes Brot mit höchst deliziösem Olivenöl an den Tisch; das macht den hungrigen Gast froh und ist ja immer ein guter kulinarischer Auftakt.
Der Gastraum wirkt durch das viele Holz schön muckelig.

Viele der Speisen gibts auch als vegetarische Alternativen, wie beispielsweise die Bucatini mit Walnus-Zitronenpesto, die man aktuell auf der Karte findet. Es ist also für alle was dabei!
Bei jedem Bissen, den man sich in den Mund schiebt, schmeckt man, dass alles frisch und gekonnt zubereitet wurde. Die Zutaten sind hochwertig und das Fleisch aus artgerechter Tierhaltung - ein Trend, der sich am besten überall durchsetzen sollte.


Die Preise für das feine regionale Essen liegen im mittleren Bereich. Qualität gibts eben nicht für 3,50 Euro.

Ich mochte besonders den überaus netten und flotten Service, der sich mit Speise- und Weinkarte gut auskannte und so auch souveräne Vino-Empfehlungen für Bio-Weinbanausinnen wie mich abgeben konnte.
Der Wein ist bio und von guter Qualität - kein Kopfweh am nächsten Tag.
Jetzt wo er da ist, merkt man erst, dass der Herr Lenz genau die richtige neue Heimat gefunden hat, denn nirgendwo ist er besser platziert als inmitten GoHos. Sicher geht man hier gern immer wieder hin, weil das Gesamt-Paket stimmt. Bravo!

Der Mix aus Industrieschick, Holz und kleinen Kräuter- und Blumentöpfchen ist ganz wunderbar.


Kontakt:
Herr Lenz
Kernstraße 29
90429 Nürnberg

Öffnungszeiten:
Mo-Fr: 11.30-14 Uhr
Mo-Sa: ab 18 Uhr
(warme Küche gibts bis 22 Uhr)

Montag, 2. März 2015

Ich war einmal…Handgemacht & Upcycling



Der Ladenname unterstreicht schön die märchenhafte Neu-Verwendung von gebrauchten Dingen. Gefällt gut!

„Es ist so einfach, anderen zu helfen“, strahlt Meike, als sie mir ihren kleinen aber feinen Laden direkt an der Maximilianstraße zeigt. Stimmt, wie man an ihrer simplen und sehr schönen Idee sieht: Sie näht alte und gebrauchte Hemden zu Kissenbezügen um und spendet die Hälfte des Verkaufserlöses (7,50- Euro je verkaufter Bezug) an den Straßenkreuzer. 
Wer mag, kann übrigens auch eigene Hemden in einen Kissenbezug verwandeln lassen.
Warum genau da hin? „Weil ich es schon immer faszinierend fand, dass sich diese Menschen  bei Wind und Wetter hinstellen und ihre Hefte verkaufen, um ihre Situation ein bisschen zu verbessern.“, erklärt sie. „Für mich war immer klar: Wenn ich mal einen Laden eröffne, dann möchte ich ein soziales Projekt unterstützen.“
Wie wunderbar – es ist wirklich ganz leicht, etwas Gutes zu tun!
Im Schlaf Gutes tun - ein Traum!
Doch im „Ich war einmal…“ findet  man ab Dienstag, den 3.3.2015, weitaus mehr als Hemden-Kissenbezüge. 
Kunterbunt geht's hier zu - da macht Stöbern Spaß!
Alles ist selbstgemacht, ganz gleich ob genäht, gestrickt, gefilzt, geschliffen oder geklebt. Geschenke für Groß und Klein, für Alt & Jung – oder für sich selbst. Alles ist schön!
Der Sabberlatz ist doch ein Traum, oder?

Wo fängt man da an mit Rumschauen??
Verkauft wird im Regalkonzept, heißt, gegen Miete und Provision können begabte Künstler der Region (und darüber hinaus) ihre Werke an den Mann und die Frau bringen. Liebevoll gestaltete Deko-Figürchen, schöne Schmuck-Unikate oder wunderbare Tassen-Etageren kann man genauso erstehen, wie Kinderkleidung oder nette Aufmerksamkeiten in Streichholzschachteln.

Wenns mal nur ein kleines "Ich-denk-an-dich" sein soll.

Wichtig dabei ist eigentlich nur, dass es selbstgemacht ist. Vorzugsweise aus alten Dingen Neues machen. Zugekaufte Sachen gibt’s hier nicht.
Vielleicht gerade zu Ostern ein heißer Tipp - wer hätte sowas nicht gern im Nest?
„Meine Leidenschaft ist es, aus ausgedienten Stücken etwas Neues und Einzigartiges zu erschaffen. Wenn man nur ein bisschen darüber nachdenkt, steckt in vielen “unbrauchbaren” Dingen sehr viel Potenzial“, sagt Meike. Recht hat sie.
Alles für die werdende Mama und das Baby.
Die Preise sind im mehr als fairen Bereich, bedenkt man, wie viel Liebe und Arbeitszeit in den handgefertigten Unikaten steckt. Das günstigste Teil kostet 1,50 Euro; das teuerste 54,- Euro. Dafür hat es dann aber auch kein Zweiter.

Alles was man so Häkeln kann, gibt es hier übrigens auch...

Besonders charmant ist die Möglichkeit, einige Sachen auch auf individuellen Wunsch anfertigen zu lassen. Wie praktisch!
Das Deko-Häschen kostet nur 1,50 Euro und ist Zucker!
Den Hang zu Eigenkreationen hatte die Shop-Besitzerin schon immer: Jeden Freitag traf sie sich mit Mama und Schwester, um gemeinsam zu nähen. 
Verschiedene Schmuck-Designer verkaufen hier.
Den finalen Schritt in die Selbstständigkeit ging die gelernte Großhandelskauffrau, weil sie Fan des Kistenverkaufskonzepts war, ihre eigenen Sachen in Nürnberg aber ob der begrenzten Möglichkeiten selbst nicht immer unterbringen konnte.
Bei den Kaffee-Service-Etageren schlagen Frauenherzen höher.
Kontakt zu ihren Ausstellern bekam Meike über die Kreativbühne, ein Netzwerk, das DIY-ler zueinander bringt. Schnell hatten sich 32 Kistenbefüller gefunden, die Lust darauf hatten. 
Der Laden ist zwar nicht groß, trotzdem kann man hier mit Stöbern gut und gern die Zeit vergessen.
Alles ist einzigartig.
„Am Anfang war der Laden mein Projekt. Inzwischen ist er zu unser aller Herzensangelegenheit geworden“, fasst die Initiatorin zusammen. 
Die Strampler sind alle in liebevoller Handarbeit genäht und eine wahre Zierde für die Kleinen.
Sehr persönlich ist das alles. Glaubt man auch gern, denn Meike ist der Typ Mensch, den man sieht und mag. Der offen und freundlich ist. Zu ihr geht man nicht nur, um ein nettes Stück zu erstehen, sondern auch auf ein kleines Pläuschchen. 
Mini-Tierköpfe für die Wand - was für eine bezaubernde Idee!
Damit hat das „Ich war einmal…“ mehr als das Zeug zum Lieblings-Laden. Es hat das Zeug zur Nürnberger-Institution. Es ist wirklich ganz einfach, etwas Gutes zu tun – Danke, liebe Meike, dass du es einfach machst!
Mit den Kaffee-Kännchen wird jeder Kuchen-Treff zum Happening.
Übrigens: 2 Kisten sind im „Ich war einmal…“ noch zu mieten – der Monatspreis beträgt 15,- Euro. Erlaubt ist, was schön selbstgemacht wurde.

Kontakt:
Ich war einmal…
Maximilianstraße 26
90429 Nürnberg
Tel: 0911-239 567 77
Fax: 0911-239 567 78



Öffnungszeiten:
Di. 10-15 Uhr
Mi. 13-18 Uhr
Do. 10-15 Uhr
Fr. 10-13 Uhr
jeden 4. Samstag im Monat von 11-14 Uhr